Die sogenannten konventionelle Röntgenuntersuchungen sind die häufigsten Untersuchungen in der Radiologie. Das Röntgenbild des Thorax liefert schnell und kostengünstig einen Überblick über Herz, Lunge und Thoraxgerüst. Mit Aufnahmen des Abdomens können wichtige akute Fragen bereits gut eingegrenzt werden. Die Knochenaufnahmen sind Standard z.B. bei der Frage nach einem Knochenbruch oder der Abschätzung des Alters, sowie der Frage nach entzündlichen und degenerativen Gelenkveränderungen. Mit Hilfe von Durchleuchtungsuntersuchungen können Fragen zu den ableitenden Harnwegen, der Speiseröhre sowie dem Magen-/Darmtrakt beantwortet werden. Weiterhin sind Punktion und Darstellung von Gelenken möglich.
Die Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust dient u. a. zur weiteren Abklärung von tastbaren Knoten, zur Früherkennung von Brustdrüsenkrebs und zur Kontrolluntersuchung nach Krebserkrankungen der Brust. Durch eine spezielle Untersuchungstechnik wird die Brust mit geringstmöglicher Strahlenbelastung bei größtmöglichem Kontrast dargestellt. So können bereits kleine Auffälligkeiten, insbesondere die sogenannten Mikroverkalkungen, nachgewiesen werden. Ergänzende Untersuchungen hierzu sind die klinische Untersuchung sowie die Ultraschalluntersuchung. Bei besonderen Fragestellungen kommt auch die Magnetresonanz (MR-)-Mammographie zum Einsatz.
Gewebeentnahmen aus der weiblichen Brust werden mit Hilfe einer speziellen Vorrichtung unter Verwendung des Mammographiegerätes durchgeführt. Dies betrifft insbesondere tumorverdächte Veränderungen mit Mikroverkalkungen.
Teilweise stellen sich karzinomverdächtige Veränderungen der Brust nur in der Kernspintomographie dar. Diese lassen sich dann mit einer speziellen Biopsie-Spule im MRT biopsieren sowie mit einem Clip oder Draht markieren.
Eine krankhafte Verminderung der Knochendichte wird als Osteoporose bezeichnet. Die Diagnosestellung erfolgt durch eine Knochendichtemessung. Diese wird im Institut mit dem so genannten DEXA-Verfahren (Dual energy x-ray absorptiometry) durchgeführt. Dabei wird die Körperregion mit Röntgenstrahlen unterschiedlicher Energie vermessen. Die Untersuchung dauert etwa 10 Minuten. Die Strahlenexposition beträgt ca. 1-6 µSv, das entspricht ca. 1/1000 der jährlichen natürlichen Strahlenbelastung. Häufigste Untersuchungsregionen sind die Lendenwirbelsäule oder der Schenkelhals. In besonderen Fällen kann auch eine Ganzkörperknochen-dichtemessung durchgeführt werden.
Mit der Computertomographie (CT) wird ein Volumendatensatz der entsprechenden Organregion(en) angefertigt.
Untersucht werden kann damit jede Körperregion, von Kopf bis Fuß. Der große Vorteil der Computertomographie ist die überlagerungsfreie Darstellung bei einer hohen Dichteauflösung. Es können jegliche Ebenen in unterschiedlichsten Schichtdicken für die jeweiligen Gewebetypen rekonstruiert werden.
Mit Hilfe moderner Nachverarbeitungssoftware können wir, zum Teil auch schon durch künstliche Intelligenz unterstützt, eine sehr genaue Diagnose mit zum Teil quantitativen Aussagen treffen.
In einzelnen Körperregionen, insbesondere Gehirn und Rückenmark, ist die Computertomographie durch die Magnetresonanztomographie abgelöst worden. Hier muss im Einzelfall entschieden werden, welches das geeignete Verfahren ist.
Mit Hilfe von starken Magnetfeldern und gezielt eingeschalteten Radioimpulsen lassen sich mit Hilfe von sogenannten Spulen Signale aus dem Körper empfangen, die von Hochleistungscomputern in Bilder umgewandelt werden können. Die MRT unterscheidet sich dabei von der CT grundlegend: Sie ist ein Verfahren, welches ohne Röntgenstrahlung arbeitet; mit Hilfe von sogenannten Sequenzen lassen sich unterschiedliche Gewebeinformationen aufnehmen, allerdings muss die Ebene in der Regel zuvor bestimmt werden. In manchen Fällen kommen bereits dreidimensionale Verfahren zum Einsatz.
Die MRT ist heute die Methode der Wahl für die Darstellung von Gehirn und Wirbelsäule, für die Feindiagnostik von Gelenken, zahlreicher Erkrankungen des Herzens, bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, sowie für eine Feindiagnostik von zahlreichen Tumorerkrankungen (Gehirn, Brust, Leber, Rektum, Prostata).
Insbesondere für Kleinkinder sowie Kinder und Jugendliche bietet das Verfahren breite Anwendungsmöglichkeiten. Zum Teil werden die Untersuchungen hier auch im Rahmen einer Kurznarkose oder unter Sedierung durchgeführt.
Mit Hilfe der sogenannten „Digitalen Subtraktionsangiographie", kurz DSA, lassen sich die Gefäße (Arterien, Venen, Lymphgefäße) unter Verwendung spezieller Röntgenstrahlung, sehr genau darstellen. Hierzu wird Kontrastmittel in das Gefäß injiziert. Auf den dynamisch aufgenommenen Bildern der jeweiligen Körperregion zeichnet sich dann der mit dem Kontrastmittel gefüllte Gefäßinnenraum ab. Zieht man den Hintergrund (Knochen, Darmgas, etc.) ab, resultiert das sogenannte Subtraktionsangiogramm des Gefäßbaumes.
Invasive Angiographien werden heute nur mehr selten zur reinen Diagnostik durchgeführt. Zumeist dient das Verfahren der gezielten Therapie (=Intervention).
Neben der breit aufgestellten Röntgendiagnostik und der modernen MRT sind interventionelle Verfahren ein Schwerpunkt des Instituts. Dabei werden von speziell ausgebildeten Radiologen Therapien an den Gefäßen und an Organen durchgeführt, die eine Operation ersetzen.
Das Institut ist von der Deutschen Röntgengesellschaft als Ausbildungszentrum für die Module A (Gefäßmedizin), B (Embolisationen), C (Minimal-invasive Therapie) und D (interventionelle Onkologie) zertifiziert.
Pro Jahr werden über 1.000 interventionelle Maßnahmen durchgeführt. Dazu gehören insbesondere:
Für die genannten Verfahren wird eine ambulante Beratung angeboten. Die Vorstellung ist auf Überweisung möglich. Terminvereinbarung unter +49 9621 38-1846 oder 38-1847.
Bei nuklearmedizinischen Untersuchungen wird über eine Armvene eine schwach radioaktive Substanz injiziert, die sich dann in der entsprechenden Untersuchungsregion anreichert und in ihrer Verteilung mit einer speziellen Kamera, der sogenannten Gammakamera, gemessen werden kann.
Einige Beispiele für Erkrankungen und Beschwerden, die mit diesen Untersuchungen weiter abgeklärt werden können:
Das Institut ist seit 2017 von der Deutschen Röntgengesellschaft als „Zentrum für kardiovaskuläre Diagnostik" zertifiziert. Im Juli 2019 gelang die Zertifizierung als Schwerpunktzentrum für kardiovaskuläre Diagnostik. Wir verfügen mit dem Institutsleiter und zwei Oberärzten über eine ausgewiesene und mehrjährige Expertise auf dem Gebiet der CT und MRT des Herzens. Pro Jahr werden ca 500 Herz-MRTs und ca 250 Herz-CTs durchgeführt. Neben Erwachsenen können wir auch Kinder und Jugendliche untersuchen. Es besteht weiterhin die Expertise für die Diagnostik angeborener Herzfehler. Für die Herzbildgebung werden ein modernes Dual-Energy CT (Somatom Definition Flash) sowie ein high-end 3 Tesla MRT (Magnetom Vida), beide Fa. Siemens Healthineers, eingesetzt.
Optimale Therapieergebnisse durch gezielte Vorbereitung und moderne Verfahren
Unter einer radiologischen Intervention versteht man in der Regel das minimalinvasive Eröffnen, Verschließen oder Therapieren von Gefäßen und Gangsystemen. So können Arterien, Venen und Gallenwege meist ohne Hautschnitt und Vollnarkose behandelt werden. Minimalinvasiv bedeutet hierbei, dass durch in der Regel nur 2-3 Millimeter dünne Punktionskanäle in lokaler Betäubung gearbeitet werden kann. Hierüber lassen sich verschiedenste Materialien wie Katheter, Dehnungsballons, Gefäßstützen oder auch Metallspiralen in den Körper einbringen.
Aber auch bei Gewebeveränderungen in Organen, in den Weichteilen oder den Knochen kommen radiologische Interventionsverfahren zum Einsatz. Hier ist neben dem Ultraschall meist die Computertomographie oder das Dyna-CT die Methode zur optimalen Eingriffssteuerung. Neben der reinen Gewebebiopsie können wir an Lunge, Leber, Niere und Knochen mit Hilfe von gezielter Anwendung von Hitze (sogenannte Thermoablationsverfahren wie Radiofrequenz- oder Mikrowellenablation) auch therapeutisch tätig werden.
Ob Schlaganfall, kaltes Bein oder akute Blutung – wir möchten für unsere Patienten immer das bestmögliche Therapieergebnis mit modernsten Methoden erzielen. Hierfür stehen uns zwei moderne Angiographiearbeitsplätze und zwei Computertomographen zur Verfügung. Eine gute Planung und vor allem eine gute Vorbereitung auf der Basis einer aussagekräftigen Bildgebung ist für uns dabei die Grundlage.
Die Interventionsplanung findet immer im intensiven Austausch mit unseren zuweisenden Kollegen statt. Wir nutzen hierfür unsere täglichen interdisziplinären Besprechungen sowie die krankheitsspezifischen wöchentlichen Tumorboards. Wir sind Teil des Gefäßzentrums, der überregionalen Stroke Unit und dem onkologischen Zentrum und somit eng mit den anderen Fachdisziplinen vernetzt.
Eine gute und regelmäßige Abstimmung mit den klinischen Kollegen und den externen Zuweisern führt zu einem zielgerichteten Arbeiten ohne Wiederholungsuntersuchungen. In unserem Institut kümmern sich speziell geschulte Fachkräfte um Sie. Die interventionell tätigen Ärzte haben eine jahrelange Spezial-Ausbildung hinter sich und sind durch gezielte Fort- und Weiterbildungen (CIRSE, DeGIR, DGNR) immer auf dem Laufenden. Weiterhin sind wir als Ausbildungsstätte durch die Deutsche Röntgengesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie zertifiziert.
Prostatakrebs verursacht in der Regel keine Beschwerden. Oft fallen die Patienten bei der urologischen Vorsorgeuntersuchung durch einen erhöhten PSA-Wert (Prostata spezifisches Antigen) im Blut oder einen suspekten Tastbefund auf.
In den letzten Jahren hat sich die MRT der Prostata als wichtigste nicht-invasive Untersuchungsmethode zum Nachweis und zur Ausdehnungsbeurteilung beim Prostatakarzinom etabliert.
Die MRT der Prostata umfasst die morphologische Organdarstellung in unterschiedlichen Sequenzen, die Messung der Zelldichte (Diffusionsbildgebung) sowie die Abbildung der Durchblutung (Perfusionsmessung). Diese Kombination wird auch als multiparametrische MRT der Prostata bezeichnet.
Als kleines Organ profitiert die Prostata-MRT ganz besonders von der Hochfeldtechnik mit 3 Tesla.
Nach den neuesten Leitlinien bestehen folgende Indikationen zur Prostata-MRT:
Die Radiologie führt jährlich ca. 250 Prostata-MRT Untersuchungen durch.
Der Chefarzt des Instituts verfügt über die Stufe Q2 der Spezialzertifizierung „mpMRT der Prostata".
Klinikum St. Marien Amberg
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Chefarzt Prof. Dr. med. Christian Ritter
Mariahilfbergweg 7
92224 Amberg
Sekretariat
T: +49 9621 38-1411
F: +49 9621 38-1592
Copyright 2024 Klinikum St. Marien Amberg
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