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10.05.2024
Besser keine Milch bei Multipler Sklerose?
Seit April bietet das Klinikum St. Marien Amberg für MS-Patienten nun auch eine ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) an. Dies bringt zwei entscheidende Vorteile mit sich: MS-Patienten benötigen künftig keine Überweisung mehr von ihrem Facharzt, es reicht eine Überweisung des Hausarztes. Zudem profitieren MS-Patienten im Klinikum von der Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Fachbereichen wie der Radiologie, der Urologie oder der Gynäkologie. Da alles unter einem Dach vereint ist, können Kontrollen und Untersuchungen zeitnah durchgeführt werden.
Mit der Vorstellung der ASV durch Dr. Thorsten Heider, der die MS-Ambulanz am Klinikum leitet, sowie mit dem wichtigen Thema „Tierische Milch bei MS" befasst sich der nächste Ratgeber Gesundheit Vortrag, der dieses Mal im ACC stattfinden wird. Besondere Referentin ist Prof. Dr. Stefanie Kürten, Professorin für Neuroanatomie am Universitätsklinikum Bonn. Sie befasst sich in ihrem Vortrag mit dem Zusammenspiel zwischen dem Darm und der Multiplen Sklerose. Dabei werden das Mikrobiom, die Darmbarriere, das enterische Nervensystem, welches in der Darmwand lokalisiert ist und die Darmmotorik steuert, und die Ernährung eine wichtige Rolle spielen. Eine falsche Ernährung kann zu einer durchlässigen Darmbarriere führen, welche wiederum einen Einfluss auf die Zusammensetzung des Mikrobioms nehmen kann. Entzündliche Prozesse und ein immunologischer Angriff auf das enterische und zentrale Nervensystem können die Folge sein. Ein besonderer Schwerpunkt soll im Vortrag auf tierische Milch gelegt werden. Seit den 1970er Jahren wird ein negativer Einfluss von Kuhmilch auf die MS diskutiert. Der Vortrag steigt kritisch in diese Diskussion ein.
„Besser keine Milch bei Multipler Sklerose?" ist das Thema des Vortrags am Donnerstag, den 16. Mai. Beginn ist wie immer um 18 Uhr im Amberger Congress Centrum. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Vortrag ist für alle Betroffenen und Interessierten kostenlos. Fragen werden nach den beiden Vorträgen sehr gerne von beiden Referenten beantwortet.
Der Vortrag ist der Auftakt für den Amberger MS-Tag am Samstag, den 26. Oktober. Hier wird auch Anika Schreiber zu Gast sein. Sie ist Notfallsanitäterin, lebt in der Nähe von Leipzig und ebenfalls an MS erkrankt. Für ihre Behandlung nimmt sie den Weg ans Amberger Klinikum auf sich. Auf ihrem Instagram-Kanal hat sie bereits mehr als 26.000 Follower, hier möchte sie Betroffenen Mut machen.
Wer nicht am Vortrag am 16. Mai teilnehmen kann, für den besteht die Möglichkeit eines Onlinevortrags, der allerdings nur abhängig von einer gewissen Teilnehmerzahl stattfindet. Wer Interesse daran hat, soll sich bitte per Mail an dietl.sandra@klinikum-amberg.de vormerken lassen.