24.07.23

Klinikum unterstützt AG Ukrainehilfe Regensburg mit Implantatspende

Auf den ersten Blick wirkt es, als ob Chefarzt PD Dr. Antonio Ernstberger vor dem Haupteingang des Klinikums eine Art Werkstatt aufbaut. Patienten wie Besucher des Klinikums werfen neugierige Blicke auf die vielen glitzernden Werkzeuge und Schrauben. Zu sehen sind aber Instrumente und Osteosynthesematerialien aus Chirurgenstahl und Titan. Bei einer wiederherstellenden (rekonstruktiven) Operation am Knochen (Osteosynthese) wird der Knochen, der sich wie eine zerborstene Walnuss darstellt, wie in einem 3-D-Puzzle wieder zusammengefügt und dann stabilisiert. Dabei kommen Platten, Nägel, Schrauben oder Drähte als Befestigung zum Einsatz.
In einem Kriegsgebiet werden solche Materialien händeringend gesucht. Diese Materialien hat jetzt die Klinik für Unfallchirurgie des Klinikums St. Marien an die AG Ukrainehilfe in Regensburg gespendet. Die AG Ukrainehilfe ist ein Zusammenschluss von Mediziner*innen aus Regensburg und der Region.
Mittels Spenden organisieren sie medizinische Hilfsgüter für die Ukraine.
Die Implantate des Klinikums werden dringend für verwundete Soldaten benötigt, die oft schwereste Verletzungen davontragen.
Einmal pro Monat bringt die Ukrainehilfe medizinische Sachspenden, Geldspenden, sowie Carepakete ins Kriegsgebiet. OA Dr. Borys Frankewycz vom Universitätsklinikum Regensburg, AG Ukrainehilfe und mit ukrainischen Wurzeln nahm die großzügige Spende, die einen Wert von über 30.000 Euro hat, mit großer Freude entgegen.
„In Amberg werden den Patienten nur die neuesten Implantate implantiert, ähnlich einem Neuwagen," erklärt PD Dr. Ernstberger. „Die Implantate der vorherigen Generation sind aber nach wie vor sehr leistungsstark und heilen!"
„Diese Implantate werden in der Ukraine dringend gebraucht und können hervorragend eingesetzt werden.", berichtet Dr. Borys Frankewycz.
Die AG Ukrainehilfe ermöglicht es, dass die Implantate direkt an Ort und Stelle eingesetzt werden können. Denn schon im Vorfeld wird darauf geachtet, in welcher Klinik mit ähnlichen Systemen gearbeitet wird, damit die Mediziner vor Ort auch wissen, wie mit den gespendeten Systemen gearbeitet werden muss. Dies führt zu einer schnelleren Genesung und hilft den betroffenen Soldaten, wieder ein weitestgehend normales Leben führen zu können.
Für Chefarzt PD Dr. Antonio Ernstberger ist diese Spende eine Ehrensache und ein enorm wichtiger Beitrag zur humanitären Hilfe. „Wir selber benutzen nur die neuesten Implantate für unsere Patienten", erläutert er, „das Material, das wir spenden ist extrem gut und wertvoll, ist lediglich nicht mehr der neueste Stand. Dass wir mit unserer Spende jetzt so einen wichtigen Teil an Hilfe leisten können, freut mich außerordentlich", so der Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie.